Werkkirche 2016 _ Ein Projekt der Arbeitsstelle für Jugendarbeit im evangelischen Kirchenkreis Berlin Nord-Ost


Ich werde sein _ Jugendarbeit 2.0
Was muss man tun, um Jugendliche heute vom Fernseher, dem Smartphone, dem Laptop wegzulocken? Einen Stromausfall simulieren? Die Ladekabel verstecken, warten bis die Akkus von selbst aufgeben und sie somit zwingen, sich früher oder später mit etwas anderem als ihren Bildschirmen und der damit verbundenen digitalen Welt zu beschäftigen?
Oder einfach etwas schaffen, das beide Welten miteinander verbindet, die digitale und die analoge. Wobei „einfach“ einfach gesagt ist, doch genau so wirkte es am letzten Samstag in der Nazareth-Kirche in Berlin-Wedding: Mit zusammengeschobenen Kirchenbänken, eingewickelt in schwarze 
Folie, verwandelten die Jugendmitarbeiter der Ev. Jugend Berlin Nord- Ost Matthias Reim, Juliane Lübbe und Kathrin Hennig die Nazarethkirche in Berlin-Wedding zu einem dreidimensionalen, riesigen QR-Code –und holten die jungen Menschen damit dort ab wo sie sich am meisten aufhalten, im digitalen, aber in diesem Fall analog. Das übergreifende Thema dieser Aktion, den diesjährigen Projekttagen der Werkkirche der Ev. Jugend Nord-Ost, war „Ich werde sein“. Dazu erschienen zahlreiche Jugendliche aus verschiedenen Gemeinden des Kirchenkreises Berlin Nord-Ost.

Aufbauend auf die Werkkirche 2015 „Ich war hier“, in der den Konfirmand_innen persönliche Geschichten vonGemeindemitglieder in Form von QR-Codes im Kirchraum zugänglich gemacht wurden, sollten die Jugendlichen dieses Jahr selbst ihre Erfahrungen im Kirchraum generieren.


Begonnen wurde mit einer gemeinsamen Andacht, gefolgt von verschiedenen Stationen an denen die Jugendlichen aktiv und selbstbestimmend Teil des Projekt werden konnten. Gut umgesetzt, vielseitig und vor allem nah an der Lebenswirklichkeit und den Interessen der Jugendlichen dran, wurden unterschiedliche Angebote zur Wahl gestellt: Ob Bewegung im Parcours-Workshop unter professioneller Anleitung, musikalischer Austausch beim DJ-Duo welches Tipps und Kniffe beim Mischen von Musik gab, kulinarische Exkursionen beim gemeinsamen Kochen am Wok, das Experimentieren mit der eigenen Darstellbarkeit bei der Profil-Fotografie, dem biographischen Schreiben oder der kreativen Auseinandersetzung in Form des Stempel-Drucks; alle Stationen wurden mit Interesse besucht und ausprobiert.

Und doch überraschte es, dass so viele ihren Samstag Nachmittag und Abend lieber in einer Kirche verbrachten, als zu Hause oder anderswo. Aber „zu Hause ist doch langweilig“, sagte mir eine der Teilnehmerinnen. Die Nachfrage ist also da, unter unseren Jugendlichen, danach, wie man Glauben leben kann, nach Gemeinde und Gemeinschaft. Nur selten wird ein passendes Angebot geschaffen, welches sich ernsthaft und ohne anbiedernd zu wirken mit dem Leben der heutigen Jugend beschäftigt. Ein solches Angebot ist der Ev. Jugend Berlin Nord-Ost mit ihrer Werkkirche 2016 wieder mehr als gelungen.

Kommentare

Beliebte Posts